„Ich will einfach wissen, wie es ausgeht“

Im Februar habe ich das für mich bisher bewegendste Interview geführt. Mit Matthias. Er ist 32, hat metastasierten Lungenkrebs, mit dem er (für ihn selbst überraschend) einige Jahre gut gelebt hat – und nun wird er sterben. Matthias ist extrem reflektiert, fast schon ein bisschen abgeklärt mit dem Krebs umgegangen und es beeindruckt mich, wie besonnen er über die Erkrankung gesprochen hat. Ende Juli ist er gestorben.

Über den Tod reden
Wissen wollen, wie es ausgeht. Ein Sterbender erzählt
Seit vier Jahren lebt Matthias mit unheilbarem Lungenkrebs. Jetzt wirken die Medikamente nicht mehr. Der Tod klopft auf die Schulter. Worauf kommt es am Lebensende an? Wie dem Sterben begegnen? Wie die Hoffnung behalten?

Foto: Privat

Danke für das wunderbare Gespräch, Matthias, und dass ich dich kennenlernen durfte.

Hodenimplantate: Wie lebt es sich mit künstlichen „Eiern“?

Zur Standardtherapie bei Hodenkrebs wird einfach der tumoröse Hoden herausgenommen. Das passiert über einen kleinen Schnitt in der Leiste. Mir ist es genauso ergangen. In den meisten Fällen ist die Erkrankung damit überstanden, aber bei manchen (so wie bei mir) geht’s noch in anderen Körperteilen weiter.

Bei Robert, ebenfalls Hodenkrebspatient, war nach der ersten Operation und einer kleinen Pause, auch noch der zweite Hoden von Krebs betroffen. Damit sein männliches Körpergefühl erhalten bleibt, hat er sich Hodenprothesen einsetzen lassen. Ich hab für das Kurvenkratzer-Magazin ein Interview mit ihm geführt:

Hodenimplantate
Nicht der schönste Körperteil des Mannes?
Robert hat Hodenkrebs. Gleich zwei Mal hintereinander, beide Hoden werden entfernt. Ein Einschnitt in die Männlichkeit. Doch er erhält Hodenimplantate und erzählt, wie das Leben mit seinen „neuen Eiern“ aussieht.

Und hier noch zwei kleine Videoausschnitte:

Welche Größe ist die richtige für die Hodenimplantate? Eine schwierige Entscheidung für Robert. (Ausschnitt aus dem Video-Interview: Kurvenkratzer)
Wie fühlen sich die Hodenimplantate im Körper an? Und wie steht es um die Empfindsamkeit beim Sex? (Ausschnitt aus dem Video-Interview mit Robert: Kurvenkratzer)

Kann der Tod uns das Leben lehren?

Dieser und ähnlichen Fragen wie „Wann ist nun der richtige Zeitpunkt, um sich mit dem Tod bekannt zu machen?“, „Was bringt es, wenn wir uns mit dem Sterben beschäftigen?“ und „Ist der Tod auch ein Lebensretter?“ gehe ich der nächsten Zeit nach. Pfu, harter Tobak, werdet ihr jetzt vielleicht sagen. Aber ich mag’s, denn die Beschäftigung mit dem Tod erinnert mich immer wieder daran, dass ich im Moment lebendig bin.

Für das Kurvenkratzer-Magazin habe ich mit Trauerbegleiterin Verena Brunnbauer (DEATH POSITIV) aus Linz gesprochen und ihr einige der vorher genannten Fragen gestellt. Ihre Einsichten sind ehrlich und aufrüttelnd. Es geht um die erste Begegnung mit dem Tod, wie ich mir die Angst vor dem Tod ein bisschen nehmen kann, und ganz viel ums Loslassen:

Lebensretter Tod?
Der wahrhaftigste Best Friend Forever

Foto: Pexels/Dark Indigo