Männer.* Einsame Helden. Krieger, die Schmerz nur aus Erzählungen kennen. Unsterblich, natürlich.
Ich kenne das alles von mir selbst. Ist es sinnvoll, sich so zu verhalten? Nein. Verabschieden wir uns bitte von falsch verstandenem Heldentum. Suchen wir als Männer doch unseren Mut darin, Krankheit (und Gesundheit) nicht als naturgegeben hinzunehmen, sondern ins Leben zu integrieren, als bewussten Umgang damit. Ein paar Zahlen, zum Sacken lassen:
- 22.700 Männer erkranken jedes Jahr an Krebs (Österreich, 2018)
- 11.058 Männer starben 2018 an Krebs
- 25 % der Krebsberatungsgespräche werden mit Männern geführt
- jeder 2. Mensch erkrankt im Laufe des Lebens an Krebs
- 40 % der Krebserkrankungen wären vermeidbar**
- 22 % der Männer nutzen die Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung
Für ein neues Männerbild
Männer dürfen sehr wohl über Krankheiten wie Krebs reden. Es bedarf Mut, sich in seiner Verletzlichkeit zu zeigen. Das ist wahres Heldentum, liebe Männer. (Nicht das vermeintliche „Starksein-Müssen“.)
Wie und wo über Krebs reden? Grundsätzlich immer und überall:
- Virtuelles „Herrenzimmer“ der Österreichischen Krebshilfe (einmal monatlich moderiert von mir und mit Gast-Fachleuten)
- Selbsthilfegruppe „Männer und Krebs“ der Krebshilfe Wien (einmal monatlich moderiert von mir)
- In einer anderen österreichischen Selbsthilfegruppe für an Krebs erkrankte Männer (Liste mit Gruppen in den Bundesländern)
- „Männerforum Krebs“ der Österreichischen Krebshilfe (private Gruppe auf Facebook)
- bei Vorträgen und Workshops in deinem Unternehmen (Betriebliche Gesundheitsförderung, BGF) – bitte schreibe mir.
Mehr erfahren:
- mein Buch „Als ich dem Tod in die Eier trat“
- mein Podcast „Männerkrebs – Was tut Mann mit Krebs?“
- „Mutmacher“-Buch mit Thomas Raab, Österreichischer Krebshilfe und der Österreichischen Gesellschaft für Urologie
- Analyse zur Tabuisierung von Krebs und dem männlichen Umgang mit Krebserkrankungen (DIE FURCHE, 2. Februar 2023)
- Analyse zu Krebsstatistiken und einer vielzitierten Krebsdaten-Studie (Perspective Daily, 13. Jänner 2024)
- Infos zur Krebsvorsorge und -Früherkennung für Buben und Männer
Kontakte zu anderen Patienten
Wir lernen es nicht in der Schule. Die Krebsdiagnose trifft alle unvorbereitet. Jedenfalls, was die Bewältigungsmethoden anbelangt. Erfahrungsaustausch mit anderen Patienten kann wesentlich sein, selbst besser mit der Krebserkrankung umgehen zu können.
Aus meiner Arbeit als Moderator von Selbsthilfegruppen und Vernetzung mit anderen Patient:innen kenne ich viele Betroffene persönlich, Männer wie Frauen. Einige davon stellen sich sehr gerne als Kontaktpersonen für andere Patient:innen zur Verfügung.
Solche Ansprechpartner ersetzen zwar keine ärztliche Zweitmeinung, können aber im Alltag erprobte Bewältigungsstrategien liefern. Dadurch kann das Leben mit Krebs leichter werden.
Schreibe mir eine Nachricht, wenn du dich direkt austauschen möchtest.
* biologische Männer und männlich gelesene Personen
** Durch Früherkennung und gesunde Lebensführung. Quelle: www.worldcancerday.org